Am 17. Juli 2001 erschien in der Frankenpost folgender Artikel: Wo Klöße etwas Exotisches sind
Dank dem Internet:
Von Hawaii nach Döbra
Unter den etwa 10 000 Besuchern,
die zum Handwerkermarkt in Döbra kamen, war auch ein Mann aus Hawaii:
Stefan Tynan, der spontan zu dem großen Fest gekommen war.
DÖBRA. - Durch das Internet hat Stefan Tynan auf Hawaii erfahren, dass
Döbra im Juli sein 600-jähriges Jubiläum feiern würde. Deshalb
flog er nach Deutschland, um ein paar Tage im höchst gelegenen Ort des
Frankenwaldes zu verbringen. Eine verwandtschaftliche Verbindung hat der
43-Jährige natürlich auch nach Döbra, denn seine Großmutter stammt von
hier und wanderte mit 16 Jahren nach New York aus. Stefan Tynans Mutter
ist die Cousine von Walter Wirth in Döbra, bei dem er gastfreundlich
aufgenommen wurde und der ihm auch einige interessante Plätze in der
Umgebung zeigte - wie die Bischofsmühle oder den Schwamma in
Schwarzenstein.
Für Stefan Tynan ist die Ahnenforschung ein wichtiges Thema. 1978 war er
schon einmal hier, und seitdem schmecken ihm Klöße, Sülze und
Presssack, die auf Hawaii allerdings zu den exotischen Speisen gehören.
Von einem guten Essen kann er viel berichten, denn er ist Redakteur mit
einer eigenen Zeitschrift - einer Sonderzeitung für Feinschmecker, die
einmal im Monat erscheint. Biervertreter ist es schon gewesen, deshalb
kann er bestätigen, dass es auf Hawaii doch Bier gibt. "Aber das
deutsche Bier schmeckt besser, vor allem das Weizenbier", versichert
Tynan und meint, an seinem Geschmack müsse man merken, dass die Vorfahren
aus dem Frankenwald kommen.
Eigentlich hat Tynan Theologie studiert. Jeden Sonntag hält er in der
orthodoxen Kirche noch die Predigt. Mit seiner Frau Josefine, einer
schottischen Krankenschwester, und seinem zwölfjährigen Sohn wohnt er
etwa 20 Minuten von Honolulu entfernt auf einem Bauernhof. Zum Meer sind
es etwa fünf Minuten zu Fuß, und der nächste Nachbar wohnt ungefähr
einen Kilometer entfernt.
Der weit gereiste Besucher findet das Internet toll, "denn in Döbra
kennt ein jeder Hawaii, nun kann man auch auf Hawaii Döbra kennen
lernen". Bevor er mit dem Zug nach Amsterdam und von dort aus in 22
Stunden wieder heim flog, bekam er von Familie Wirth natürlich ein
Kochbuch mit fränkischen Rezepten geschenkt.
Christine Rittweg
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Stefan Tynan vor der Kirche in Döbra, wo seine Ahnen
getauft und beerdigt wurden |
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